Die Regierungskoalition aus ÖVP und FPÖ wird die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs (VfGH) vom letzten Dezember respektieren und die Ehe ab 2019 für gleichgeschlechtliche Paare öffnen. Das haben die Klubobmänner der beiden Parteien, August Wöginger von der ÖVP und Walter Rosenkranz von der FPÖ, heute in einer gemeinsamen Stellungnahme bekanntgegeben.
âÃVP und FPà stehen nach wie vor zur traditionellen Ehe von Mann und Frau, ohne dabei Homosexuelle zu diskriminieren. Der Verfassungsgerichtshof hat jedoch anders entschieden und die Ehe auch für Homosexuelle geöffnetâ, so die beiden Klubobmänner.
âDa weder SPà noch NEOS bereit sind, die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau mit einer Zweidrittel-Mehrheit in der Verfassung zu verankern, hat die ÃVP/FPÃ-Koalition mit ihrer einfachen Mehrheit im Nationalrat die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs zu akzeptieren, der die Ehe auch für Homosexuelle geöffnet hatâ, so Wöginger und Rosenkranz.
Eine Argumentation, die den Wiener Bürgerrechtsanwalt Helmut Graupner empört: âEs ist geradezu unfassbar: die Bundesregierung wollte tatsächlich sogar die Verfassung ändern, um uns weiter das gleiche Eherecht zu verwehren. Die FPà wollte sogar allen kinderlosen Mann-Frau-Paaren die Ehe verbieten. Schön, dass die SPà und NEOS dabei nicht mitgemacht habenâ, so Graupner.
Trotz Querschüssen der FPà und auch der römisch-katholischen Kirche soll auch Bundeskanzler Sebastian Kurz diese Linie des Justizministers unterstützt haben. So hat die FPà gefordert, die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau âsachlich zu privilegierenâ und an einen Kinderwunsch zu koppeln.
Die Community zeigt sich über die Entscheidung von ÃVP und FPà erfreut. âWir freuen uns sehr, dass die Ehe nun endlich für Lesben, Schwule und Bisexuelle geöffnet wird. Besondere Anerkennung gebührt hier Justizminister Josef Moser, der sich trotz Druck aus der FPà entschieden hinter den Verfassungsgerichtshof gestellt und Respekt vor dessen Entscheidung eingefordert hatâ, so HOSI-Wien-Obmann Moritz Yvon.
Einer Umfrage der Tageszeitung Ãsterreich zufolge unterstützen österreichweit 74 Prozent der Ãsterreicher die Ãffnung der Ehe. Auch unter den FPÃ-Wählern ist mit 63 Prozent eine deutliche Mehrheit für die Ehe-Ãffnung. Der Plan der Freiheitlichen, die Ehe an den Kinderwunsch zu koppeln, wird von 84 Prozent aller Befragten abgelehnt.
Er dankte auch jenen Vorreiterinnen und Vorreitern in der Politik, die sich schon seit Jahren dafür einsetzen, dass sexuelle Minderheiten gleiche Rechte bekommen â ânamentlich SPÃ, NEOS, Grüne und Liste Pilzâ.
AuÃerdem wünscht sich die HOSI Wien von der Regierung Klarheit, âob die Eingetragene Partnerschaft als zeitgemäÃes Rechtsinstitut erhalten bleibt. Wir würden es sehr begrüÃen, wenn die Regierung sich auch hier zu einem Schritt in die Moderne durchringen kannâ. Der Justizminister hat Ende August gegenüber der Tageszeitung Die Presse angekündigt, das Erkenntnis des VfGH vollständig umzusetzen, âdas besagt: Ehe für alle und eingetragene Partnerschaft für alleâ. Hierfür gibt es aber noch keine offizielle Bestätigung.
âBesonders charmant finden wir, dass gerade am internationalen Coming-Out-Tag diese Nachricht bekannt wird. Dennoch bleiben viele Forderungen weiterhin offen, wie zum Beispiel die Sichtbarkeit von vielfältigen Lebensweisen im Bildungswesen, eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes (Levelling Up), ein rechtlicher Schutz der körperlichen Unversehrtheit von intergeschlechtlichen Menschen oder die rechtliche Möglichkeit einer unbürokratischen und selbstbestimmten Ãnderung des Personenstands. Der Weg ist noch weit, aber wir freuen uns über jeden Schrittâ, so Steinmetz weiter.
âEs ist geradezu unfassbar: die Bundesregierung wollte tatsächlich sogar die Verfassung ändern, um uns weiter das gleiche Eherecht zu verwehren. Die FPà wollte sogar allen kinderlosen Mann-Frau-Paaren die Ehe verbieten. Schön, dass die SPà und NEOS dabei nicht mitgemacht haben. Wir bedanken uns herzlichst und freuen uns auf die ersten gleichgeschlechtlichen Hochzeitenâ, so Graupner.
âWeder die katholische Kirche noch die Bundesregierung haben es geschafft, die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs zu umgehen. Traurig genug, dass das schon als Erfolg gewertet wird, zumal die österreichische Politik wieder einmal der Bevölkerung und den gesellschaftlichen Gegebenheiten um Lichtjahre hinterherhinktâ , so Rothuber und Lindner weiter.
Er erinnert aber auch daran, dass mit der Ãffnung der Ehe noch nicht alle Diskriminierungen beseitigt seien. âWir dürfen nicht vergessen, vor welchen Herausforderungen gerade junge Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität immer noch stehenâ, so Lindner. Er kündigte mehrere parlamentarische Initiativen zur gesellschaftlichen Gleichstellung der LGBT-Community an.
Für die NEOS kritisiert Niki Scherak, stellvertretender NEOS-Klubobmann und LGBTIQ-Sprecher, dass die Regierung eine höchstgerichtliche Entscheidung gebraucht hat, um die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Es wäre âbedeutend besser gewesen, wenn das Parlament selbst die Ehe reformiert und geöffnet hätte. Jetzt sollte man wenigstens den Anlass nutzen und gleich ein modernes Eherecht beschlieÃen, das den sich gewandelten Lebensrealitäten der Gesellschaft entspricht,â so Scherak.
"Familienbischof" macht sich Sorgen um die Kinder
Den Klubobmännern zufolge würde eine solche âReparaturâ des Ehegesetzes mit einer einfachen Mehrheit einer neuerlichen Prüfung durch den VfGH nicht standhalten â und um es mit Zweidrittelmehrheit in den Verfassungsrang zu haben, würden SPà und NEOS, die sich immer für eine Ehe-Ãffnung ausgesprochen haben, nicht zur Verfügung stehen.
Letzte Woche hat schlieÃlich Kardinal Christoph Schönborn die Bundesregierung aufgefordert, Alternativen zur Ehe-Ãffnung zu suchen, damit diese heterosexuellen Paaren zur âSicherung der Generationenfolge durch Mann und Frauâ vorbehalten bliebe. Unterstützung für diese Aussagen gab es allerdings nur von der FPÃ.
Ãhnlich äuÃerte sich auch Schönborn letzte Woche: Es sei âeine Entwürdigung der Frau, die verzweckt wird, um den Kinderwunsch anderer zu erfüllenâ, entdeckte der ranghöchste römisch-katholische Priester Ãsterreichs seine feministische Seite. Dass Leihmutterschaft in Ãsterreich bereits seit 1992 verboten ist und das auch ausländische Leihmütter betrifft, scheint die Kirche übersehen zu haben.
Auch die Samenspende für lesbische Paare sieht Schönborn erwartungsgemäà kritisch. Dabei würden sich ähnliche Fragen stellen wie bei der Leihmutterschaft, verbunden mit der oft dramatischen Suche nach der eigenen Herkunft im Blick auf den genetischen Vater. âDas ist ein wirkliches ethisches Problemâ, so Schönborn in der letzten Woche.
ÃVP und FPÃ geben jetzt SPÃ und NEOS die Schuld am âScheiternâ der âtraditionellen Eheâ
Bislang hat sich vor allem die FPà gegen eine Ãffnung der Ehe gewehrt. Das bestätigen auch die Klubobmänner in ihrer Aussendung: . âSeitens der FPà wurde auch eine einfachgesetzliche Reparatur geprüft, welche aber laut Rechtsexperten dem VfGH-Spruch nicht standhältâ, heiÃt es dort. Um ihren Kurswechsel vor den eigenen Wählern rechtfertigen zu können, schieben die Regierungsparteien den Schwarzen Peter der Opposition zu.âDa weder SPà noch NEOS bereit sind, die traditionelle Ehe zwischen Mann und Frau mit einer Zweidrittel-Mehrheit in der Verfassung zu verankern, hat die ÃVP/FPÃ-Koalition mit ihrer einfachen Mehrheit im Nationalrat die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs zu akzeptieren, der die Ehe auch für Homosexuelle geöffnet hatâ, so Wöginger und Rosenkranz.
Eine Argumentation, die den Wiener Bürgerrechtsanwalt Helmut Graupner empört: âEs ist geradezu unfassbar: die Bundesregierung wollte tatsächlich sogar die Verfassung ändern, um uns weiter das gleiche Eherecht zu verwehren. Die FPà wollte sogar allen kinderlosen Mann-Frau-Paaren die Ehe verbieten. Schön, dass die SPà und NEOS dabei nicht mitgemacht habenâ, so Graupner.
Justizminister Moser hat sich offenbar in der Regierung durchgesetzt
In der ÃVP hat sich die jetzige Lösung bereits seit längerem abgezeichnet. So hat Justizminister Josef Moser bereits Ende August gegenüber der Tageszeitung Die Presse angekündigt, dass das Justizministerium nach längerer Prüfung das Erkenntnis des VfGH vollständig umsetzen wird, âdas besagt: Ehe für alle und eingetragene Partnerschaft für alleâ.Trotz Querschüssen der FPà und auch der römisch-katholischen Kirche soll auch Bundeskanzler Sebastian Kurz diese Linie des Justizministers unterstützt haben. So hat die FPà gefordert, die Ehe als Verbindung zwischen Mann und Frau âsachlich zu privilegierenâ und an einen Kinderwunsch zu koppeln.
Eine groÃe Mehrheit der Ãsterreicher unterstützt die Ãffnung der Ehe für schwule und lesbische Paare
Zuletzt hat auch Kardinal Christoph Schönborn von der Bundesregierung gefordert, die Ãffnung der Ehe zu verhindern. Die Ehe habe entscheidend mit der âGenerationenfolge der Menschheit, in der wir selber stehenâ zu tun. Und diese sei âausschlieÃlich möglich in der Verbindung von Mann und Frauâ, so der Wiener Erzbischof.Die Community zeigt sich über die Entscheidung von ÃVP und FPà erfreut. âWir freuen uns sehr, dass die Ehe nun endlich für Lesben, Schwule und Bisexuelle geöffnet wird. Besondere Anerkennung gebührt hier Justizminister Josef Moser, der sich trotz Druck aus der FPà entschieden hinter den Verfassungsgerichtshof gestellt und Respekt vor dessen Entscheidung eingefordert hatâ, so HOSI-Wien-Obmann Moritz Yvon.
Einer Umfrage der Tageszeitung Ãsterreich zufolge unterstützen österreichweit 74 Prozent der Ãsterreicher die Ãffnung der Ehe. Auch unter den FPÃ-Wählern ist mit 63 Prozent eine deutliche Mehrheit für die Ehe-Ãffnung. Der Plan der Freiheitlichen, die Ehe an den Kinderwunsch zu koppeln, wird von 84 Prozent aller Befragten abgelehnt.

HOSI Wien vermisst Bekenntnis zur Eingetragenen Partnerschaft, die NEOS ein neues Eherecht
Bereits im Dezember 2017 hat der Verfassungsgerichtshof (VfGH) geurteilt, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche und die Eingetragene Partnerschaft für heterosexuelle Paare geöffnet werden muss. Doch erst heute haben ÃVP und FPà bekanntgegeben, dass sie diesen Beschluss auch ohne Einschränkungen umsetzen wollen. In der Community sorgt diese Ankündigung für Freude.HOSI Wien dankt Justizminister Moser, der sich demonstrativ hinter den VfGH gestellt hat
âWir freuen uns sehr, dass die Ehe nun endlich für Lesben, Schwule und Bisexuelle geöffnet wird. Besondere Anerkennung gebührt hier Justizminister Josef Moser, der sich trotz Druck aus der FPà entschieden hinter den Verfassungsgerichtshof gestellt und Respekt vor dessen Entscheidung eingefordert hatâ, erklärt Moritz Yvon, Obmann der HOSI Wien.Er dankte auch jenen Vorreiterinnen und Vorreitern in der Politik, die sich schon seit Jahren dafür einsetzen, dass sexuelle Minderheiten gleiche Rechte bekommen â ânamentlich SPÃ, NEOS, Grüne und Liste Pilzâ.
AuÃerdem wünscht sich die HOSI Wien von der Regierung Klarheit, âob die Eingetragene Partnerschaft als zeitgemäÃes Rechtsinstitut erhalten bleibt. Wir würden es sehr begrüÃen, wenn die Regierung sich auch hier zu einem Schritt in die Moderne durchringen kannâ. Der Justizminister hat Ende August gegenüber der Tageszeitung Die Presse angekündigt, das Erkenntnis des VfGH vollständig umzusetzen, âdas besagt: Ehe für alle und eingetragene Partnerschaft für alleâ. Hierfür gibt es aber noch keine offizielle Bestätigung.
HOSI Linz: âDamit sollte diese Farce endlich ein Ende habenâ
Auch die HOSI Linz dankt Justizminister Moser für dessen Beharrlichkeit. âDamit sollte diese Farce endlich ein Ende haben. Dieses Schauspiel war ja bereits unerträglich. Es ist uns unverständlich, warum es sich die Politik in solchen Fragen dermaÃen schwermacht. Immerhin sind 74% der Ãsterreicher*innen für die Ãffnung der Ehe â das reicht bis weit in die Kreise der ÃVP und der FPà hineinâ, so Vereinssprecher Richard Steinmetz.âBesonders charmant finden wir, dass gerade am internationalen Coming-Out-Tag diese Nachricht bekannt wird. Dennoch bleiben viele Forderungen weiterhin offen, wie zum Beispiel die Sichtbarkeit von vielfältigen Lebensweisen im Bildungswesen, eine Ausweitung des Diskriminierungsschutzes (Levelling Up), ein rechtlicher Schutz der körperlichen Unversehrtheit von intergeschlechtlichen Menschen oder die rechtliche Möglichkeit einer unbürokratischen und selbstbestimmten Ãnderung des Personenstands. Der Weg ist noch weit, aber wir freuen uns über jeden Schrittâ, so Steinmetz weiter.
Graupner empört über die taktischen Spielereien von SPà und ÃVP
Dass ÃVP und FPà ihr grünes Licht für die Ãffnung der Ehe hinter der Behauptung verstecken, dies geschehe nur, weil SPà und NEOS die heterosexuelle Zivilehe nicht mit einer Zwei-Drittel-Mehrheit schützen wollten, sorgt hingegen für Empörung â zum Beispiel beim Wiener Bürgerrechtsanwalt Helmut Graupner, der die Ehe-Ãffnung vor den VfGH gebracht hat.âEs ist geradezu unfassbar: die Bundesregierung wollte tatsächlich sogar die Verfassung ändern, um uns weiter das gleiche Eherecht zu verwehren. Die FPà wollte sogar allen kinderlosen Mann-Frau-Paaren die Ehe verbieten. Schön, dass die SPà und NEOS dabei nicht mitgemacht haben. Wir bedanken uns herzlichst und freuen uns auf die ersten gleichgeschlechtlichen Hochzeitenâ, so Graupner.
HOSI Salzburg: Politik hinkt gesellschaftlichen Gegebenheiten hinterher
Freude gibt es auch in Westösterreich. âDie HOSI Salzburg freut sich am internationalen Coming-Out-Tag, dass FPà und ÃVP nun endlich den Weg für die Ehe-Ãffnung frei gebenâ, so die HOSI-Salzburg-Obleute Gabriele Rothuber und Josef Lindner.âWeder die katholische Kirche noch die Bundesregierung haben es geschafft, die Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs zu umgehen. Traurig genug, dass das schon als Erfolg gewertet wird, zumal die österreichische Politik wieder einmal der Bevölkerung und den gesellschaftlichen Gegebenheiten um Lichtjahre hinterherhinktâ , so Rothuber und Lindner weiter.
SPÃ findet den schwarz-blauen Streit der letzten Wochen âmehr als entbehrlichâ
âDas ist ein guter Tag für die Gleichstellung in unserem Land â der schwarz-blaue Streit der letzten Wochen wäre aber mehr als entbehrlich gewesenâ, freut sich auch SPÃ-Gleichstellungssprecher Mario Lindner über die heutige Ankündigung. âDiesen Streit auf dem Rücken tausender Paare und Familien im Land hätten wir uns wirklich sparen können. Es ist traurig, dass diese Regierung Monate der öffentlichen Diskussion für die simple Erkenntnis gebraucht hat, dass das Urteil unseres Höchstgerichts umzusetzen istâ, so der SoHo-Bundesvorsitzende weiter.Er erinnert aber auch daran, dass mit der Ãffnung der Ehe noch nicht alle Diskriminierungen beseitigt seien. âWir dürfen nicht vergessen, vor welchen Herausforderungen gerade junge Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung und Geschlechtsidentität immer noch stehenâ, so Lindner. Er kündigte mehrere parlamentarische Initiativen zur gesellschaftlichen Gleichstellung der LGBT-Community an.
Erleichterung bei den Grünen, Kritik an der Regierung bei den NEOS
Ãhnlich äuÃert sich auch die Grüne Bundesrätin Ewa Dziedzic: â Es ist eine groÃe Erleichterung. Sehr viele Menschen warten schon sehr lange auf Gerechtigkeit und haben nach dem VfGH-Urteil aufgeatmet. Es war für viele aufreibend und für den Rechtsstaat gefährlich, dass die Regierung trotz dem Urteil versucht hat, es zu umgehen. Ich freue mich auf die vielen Hochzeiten 2019, denn liebe und gleiche Rechte sind für alle da!âFür die NEOS kritisiert Niki Scherak, stellvertretender NEOS-Klubobmann und LGBTIQ-Sprecher, dass die Regierung eine höchstgerichtliche Entscheidung gebraucht hat, um die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu öffnen. Es wäre âbedeutend besser gewesen, wenn das Parlament selbst die Ehe reformiert und geöffnet hätte. Jetzt sollte man wenigstens den Anlass nutzen und gleich ein modernes Eherecht beschlieÃen, das den sich gewandelten Lebensrealitäten der Gesellschaft entspricht,â so Scherak.

"Familienbischof" macht sich Sorgen um die Kinder
Kirche warnt vor Leihmutterschaft
Bis zuletzt hatte die römisch-katholische Kirche darum gekämpft, die Ãffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare in Ãsterreich noch aufhalten zu können. Doch gestern hat die Bundesregierung angekündigt, die entsprechende Entscheidung des Verfassungsgerichtshofs umzusetzen. Nun fordert die Kirche ein klares Verbot der Leihmutterschaft.Den Klubobmännern zufolge würde eine solche âReparaturâ des Ehegesetzes mit einer einfachen Mehrheit einer neuerlichen Prüfung durch den VfGH nicht standhalten â und um es mit Zweidrittelmehrheit in den Verfassungsrang zu haben, würden SPà und NEOS, die sich immer für eine Ehe-Ãffnung ausgesprochen haben, nicht zur Verfügung stehen.
Die römisch-katholische Kirche nimmt die Ehe-Ãffnung âzur Kenntnisâ
âWir haben auf eine bessere Lösung gehofft, müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass die Regierungsparteien eine solche nicht gefunden habenâ, muss Peter Schipka, Generalsekretär der österreichischen Bischofskonferenz, zähneknirschend zugeben. Zuletzt hatte sie die Konferenz vor dem Entscheid der Höchstrichter im November für die Beibehaltung des klassischen Ehebegriffs eingesetzt.Letzte Woche hat schlieÃlich Kardinal Christoph Schönborn die Bundesregierung aufgefordert, Alternativen zur Ehe-Ãffnung zu suchen, damit diese heterosexuellen Paaren zur âSicherung der Generationenfolge durch Mann und Frauâ vorbehalten bliebe. Unterstützung für diese Aussagen gab es allerdings nur von der FPÃ.
Bischofskonferenz warnt vor Leihmutterschaft
Nun malt die Bischofskonferenz im Zusammenhang mit der Ãffnung der Ehe das nächste Schreckgespenst an die Wand. Denn dadurch würde der âDruck auf Zulassung der Leihmutterschaftâ steigen, ist Schipka im Gespräch mit der katholischen Nachrichtenagentur Kathpress überzeugt. Deshalb âist der Gesetzgeber jetzt gefordert, ein klares Verbot von Leihmutterschaft zu erreichen, um die Würde von Frauen und Kinder zu schützenâ, fügt der Generalsekretär der Bischofskonferenz hinzu.Ãhnlich äuÃerte sich auch Schönborn letzte Woche: Es sei âeine Entwürdigung der Frau, die verzweckt wird, um den Kinderwunsch anderer zu erfüllenâ, entdeckte der ranghöchste römisch-katholische Priester Ãsterreichs seine feministische Seite. Dass Leihmutterschaft in Ãsterreich bereits seit 1992 verboten ist und das auch ausländische Leihmütter betrifft, scheint die Kirche übersehen zu haben.
Auch die Samenspende für lesbische Paare sieht Schönborn erwartungsgemäà kritisch. Dabei würden sich ähnliche Fragen stellen wie bei der Leihmutterschaft, verbunden mit der oft dramatischen Suche nach der eigenen Herkunft im Blick auf den genetischen Vater. âDas ist ein wirkliches ethisches Problemâ, so Schönborn in der letzten Woche.
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©ggg Redaktion